Die Geschichte des Augen-Makeup
Geht man in der Kulturgeschichte der Menschheit zurück, so zählten die Inder und Ägypter zu den ersten Völkern, die mit Farbe ihre Augen verzierten. In Ägypten war dies nur den Priestern und während der Totenrituale gestattet war. Die Farben waren klar festgelegt: ein dunkelgrüner Ton zierte die unteren Lider, während auf das Oberlid ein Khôl auf Antimon- oder Rußbasis aufgetragen wurde. Um das Auge vor den schädlichen Wirkungen von Sonne, Wind und Sand zu schützen, wurde es mit Khol üppig eingekreist und die auch die Augenbrauen verstärkt.
Cleopatra liebte angeblich die Kombination von Marineblau auf den oberen Augenlidern und Wassergrün auf den unteren Lidern. Griechinnen und Römerinnen schwärzten nach ägyptischem Vorbild ebenfalls die Augen mit Khôl oder Ruß. Im Mittelalter verboten christliche Vorschriften das Schminken als Teufelswerk.
1840 kreiert Pierre-François-Pascal Guerlain mit Pyrommée das erste Augen-Makeup!
Ein Presseartikel von 1840 berichtet aufgeregt: « Das Wort setzt sich aus griechischen Wörtern zusammen, von denen das eine Feuer und das andere Auge bedeutet. So werden Sie sofort verstehen, dass Pyrommée nichts anderes als das Geheimnis eines feurigen Blicks ist.
Nachdem wir es geschafft haben, die Haare zum Glänzen und den Teint zum Strahlen zu bringen, durchschauen wir jetzt das Geheinmis des Blicks, wo die Seele der Schönheit und die Enthüllung der Intelligenz liegt. Das ist mit Sicherheit etwas, das an Ruhm und Ehre heranreicht.“
Pyrommée ist unglaublich erfolgreich, obwohl Makeup im 19. Jahrhundert in erster Linie von Schauspielerinnen und Prostituierten verwendet wird. Erst in den 1950 Jahren wird der Verkauf von Pyrommée eingestellt.
Ausdrucksvolles Makeup für ein neues Selbstverständnis
Nach dem ersten Weltkrieg brach mit dem großen Lebenshunger das "Zeitalter der burschikosen Frau" an. Der Garcon-Look liess die Haare fallen, Frauen begannen zu rauchen, Auto zu fahren und Sport zu betreiben.
Hautpflege und Makeup erhielten einen neuen Stellenwert. 1922 erfüllte Guerlain mit Lynx einen weiteren Makeup-Traum: In den Farben blau, braun, hellbraun und schwarz ermöglichte dieser Stiftkhôl ein ausdrucksvolles und zeitgemäßes Make-up.
1936 überraschte Guerlain mit den ersten Lidschatten, einer reichhaltigen Farbpalette von blau, hellbraun, silber-blau bis hell- und dunkelgrün stand zur Auswahl. Die Augen wurden stark betont und die Augenbrauen wurden mit Farbe von Guerlain (1939) nachgezeichnet.
In den 60er Jahren entstanden die ersten saisonalen Make-up-Kollektionen, immer im Einklang mit der aktuellen Mode und ebenso wechselhaft wie kapriziös. Guerlain vervollständigte sein Makeup-Sortiment für die Augen mit Lidschatten, Wimpernfarbe und einem Eyeliner, der mithilfe eines feinen Pinsels aufgetragen wurde, um die Augen zu vergrößern.
Mascara-Traum
1967 stellte Guerlain mit Golden Cilpen seine erste, wiederbefüllbare Mascara in den Farben schwarz, blau, grün und braun vor. Sie wurde 1975 durch Mascara Cake und 1980 von Mascara Cils abgelöst. Seit 1973 gehören auch wasserfeste Lidschatten und Mascaras zum Programm von Guerlain.
Beruf, Haushalt, Kinder - die Frau der 80er Jahre musste alles unter einen Hut bringen. Man schminkte sich nicht mehr um der Mode willen, sondern zeigte damit Selbstbewusstsein. 1986 entstanden die ersten Duo- und Vierer-Lidschatten, begleitet von einem Augen-Make-up-Entferner.
1991 stellte Guerlain im Rahmen seiner Frühlings/Sommer-Kollektion „Diapason“ Mascara Super-cils vor, eine hochpräzise Wimperntusche. Die Wimpern wurden üppiger „für einen Blick, dem keiner widerstehen kann“.
Seit 1992 integrierte das TERRACOTTA Sortiment auch Lidschatten und Mascara in seine Kollektionen. 2003 schuf Oliver Echaudemaison den Terracotta Khôl , dessen Vorbild das legendäre Pyrommée war. Und der Erfolg wiederholte sich.
Im Frühling 1994 wurden zwei neue Mascaras entwickelt: Super Cils Mascara Soin mit verlängernder Wirkung und Super-Cils Mascara Waterproof , für dichte, voluminöse Wimpern mit wasserfestem Effekt.
Gleichzeitig wurde die Make-up Kollektion immer raffinierter, um die ständig steigende Nachfrage nach einer größeren Farbauswahl zu erfüllen. Mit Mozaïs (1998) stellte Guerlain ein wiederbefüllbares Etui mit Lidschatten, Augenbrauenstiften und Eyelinern vor.
2006 kam Maxi Lash Mascara Volume Extrême , eine Wimperntusche für endlos lange Wimpern mit üppiger Fülle. Mit der Kombination von Volumen, Schwung und Verlängerung war sie ein Meisterwerk der Guerlain-Technologie in Sachen Spezialeffekte.
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