Alopezie
Was tun, wenn der Leidensdruck durch den Haarausfall zu groß wird?
Ein Großteil der Menschen leidet im Laufe des Lebens ein oder mehrmals unter Haarausfall. Dieser ist aber in den meisten Fällen zeitlich begrenzt und kann durch einen vorübergehenden Nährstoffmangel, einen Infekt, eine vorangegangene Schwangerschaft, bestimmte Medikamente oder Erkrankungen ausgelöst werden. Ein Haarverlust von bis zu 100 Haaren am Tag gilt als normal und gehört sogar zum regelmäßigen Erneuerungsprozess.
Der Lebenszyklus unserer Haare
Das Haarwachstum beginnt mit der Bildung einer neuen Haarwurzel im sogenannten Haarfollikel. Das ist die Gewebestruktur, die das Haar festhält. Die anschließende Wachstumsphase dauert bis zu sieben Jahre. In der folgenden Übergangszeit hört das Haar auf zu wachsen. Der sich dadurch verkleinernde Follikel lässt das Haar ausfallen . Zur Regeneration benötigt der Haarfollikel bis zu vier Monate. Erst dann kann ein neues Haar nachwachsen.
Alopezie: Das Absterben der Haarfollikel
Als Alopezie bezeichnen Mediziner die hormonell oder erblich bedingte Kahlheit von normalerweise behaarten Körperstellen. Meist ist die Kopfbehaarung betroffen. Das männliche Sexualhormon Testosteron, oder genauer gesagt eines seiner Abbauprodukte, ist neben genetischen Anlagen maßgeblich für die kahlen Stellen verantwortlich. Immer mehr Österreicher und Österreicherinnen entscheiden sich daher für eine Haartransplantation in Wien .
Aus diesem Grund können auch Frauen in oder nach der Menopause vom endgültigen Haarausfall betroffen sein. Die Anzahl der Haarfollikel nimmt durch das Hormonabbauprodukt Dihydrotestosteron (DHT) ab und es wachsen keine neuen Haare mehr nach. Betroffene empfinden dies oft als sehr belastend.
Die Haarverpflanzung: Leider immer noch ein Tabuthema
Wer sich für eine Haartransplantation entschieden hat, wird häufig belächelt oder gar verspottet. Das vergrößert den Leidensdruck der Betroffenen aber nur noch mehr. Auch die Fehlinformation, dass bei der Schönheitskorrektur Schamhaare auf dem Kopf eingesetzt werden, hält sich hartnäckig. Mitnichten - es werden jedoch nur solche Haarfollikel verwendet, die in ihrer Beschaffenheit dem Kopfhaar ähnlich sind, damit das Ergebnis möglichst natürlich ausfällt.
Das passiert bei einer Haartransplantation
Patienten und Patientinnen, die unter kahlen Stellen auf der Kopfhaut leiden, benötigen also an diesen Stellen neue, gesunde Haarfollikel. Diese werden an unauffälligen Stellen entnommen und auf den unbehaarten Stellen wieder eingepflanzt. Geeignete Entnahmestellen finden sich theoretisch am ganzen Körper. Meist werden Chirurgen aber schon am Hinterkopf fündig. Dort gibt es nämlich Stellen, an denen keine Haare ausfallen - weder durch hormonelle Umstellungen noch durch genetische Disposition .
Diese Transplantationsmethoden gibt es
Es gibt drei unterschiedliche Verfahren, mit denen Haarfollikel entnommen und verpflanzt werden können.
1. Direct Hair Implantation (DHI) heißt die Technik, bei der einzelne Follikel mit einer Hohlnadel aus der Haut entnommen werden und umgehend unter Zuhilfenahme eines Implantationsstiftes an anderer Stelle wieder eingepflanzt werden. Das Präzisionswerkzeug wurde erstmals im Jahr 1992 in Korea entwickelt. Mit ihm werden besonders natürliche Ergebnisse erzielt, da der Implantationswinkel der Haarfollikel sehr genau bestimmt werden und eine hohe Überlebensrate erzielt werden kann. Die Technik erfordert weder eine Rasur noch einen Hautschnitt.
2. Die FUT (Follicular Unit Transplantation)-Methode wird auch Strip-Methode genannt, weil die Haarfollikel aus einem vorab ausgestanzten Streifen Haut gewonnen werden. Rasur und Hautschnitt sind hier obligatorisch. Im Vergleich zu den DHI und FUE-Verfahren stellt sie einen wesentlich größeren Eingriff dar. Die Entnahmestelle muss genäht werden und es bleibt eine Narbe zurück. Diese wird aber in der Regel durch die darüber wachsenden Haare kaschiert.
3. Bei der FUE (Follicular Unit Extraction)-Methode werden, wieder unter Zuhilfenahme einer Hohlnadel, einzelne Follikel entnommen und später unter örtlicher Betäubung an den betreffenden Stellen wieder eingesetzt. Vor dem Einpflanzen werden die Implantate, anders als bei der DHI, in einer speziellen Nährlösung zwischengelagert. Diese Zeit benötigt der Operateur, um die Areale, in die die Follikel verpflanzt werden, entsprechend vorzubereiten. Bei der FUE kann eine Rasur erforderlich sein, sie ist aber auch auf unrasierter Haut anwendbar. Es handelt sich, wie Sie bereits vermuten, auch hier um Präzisionsarbeit.