Schönheit & Yoga
Wie das innere Strahlen sichtbar wird
Aus yogischer Sicht können wir sagen, dass Schönheit ebenso unser Geburtsrecht ist wie Gesundheit. Natürlich liegt Schönheit im Auge des Betrachters, ist etwas sehr Subjektives - aber jeder Mensch besitzt dieses innere Strahlen, das aus tieferen Quellen entsteht und das den Begriff Schönheit bis ins hohe Alter hinaus sichtbar macht.
Schönheit ist wie Gesundheit tatsächlich ein „Nebenprodukt“ des Yoga. Je mehr eine Person in den Geist des Yoga eintaucht und sich mit seiner inneren Kraft verbindet, desto mehr wird sie von innen heraus strahlen und außergewöhnlich attraktiv erscheinen. Diese innerste, spirituelle Schönheit wird noch ergänzt durch die den Energiefluss (Prana) aktivierenden Körper- und Atemtechniken des Hatha Yoga, die im Grunde weniger Körper- und Atemübungen sind als Energieübungen, die den Körper und die Atmung als Instrumente verwenden. Ihr primärer Fokus liegt auf dem Energiegeschehen des menschlichen Körpers und hat damit direkten Einfluss auf die äußere Erscheinung.
Auch das zunehmende Bewusstheit für Gesundheit, Natur und Ernährung macht sich bemerkbar. Beobachtungen zeigen, dass Menschen, die sich ernsthaft mit spirituellen Themen befassen und bewusst an ihrer Persönlichkeitsentwicklung arbeiten, auch bezüglich aller Interaktionen mit der Umwelt bewusster agieren, etwa ihre Ernährung bewusster gestalten und sich mehr in der Natur aufhalten, was ebenfalls zu ihrer physischen Schönheit beitragen wird.
Yoga ist keine Schönheitskur, sondern lässt den Übenden quasi als Nebenprodukt seines Yoga-Weges innerlich strahlender und gesünder erscheinen. Denn alle Werte, die im Yoga gelehrt werden, streben danach, uns wieder zu unserem innersten Heilsein zurückzuführen, und es liegt wohl in der Natur des Menschen, dass er dieses Heilsein als Schönheit wahrnimmt. Womit wir wieder beim Ausgangspunkt sind: Schönheit, Gesundheit und Heilsein sind das Geburtsrecht des Menschen, und Yoga erschließt uns dieses Geburtsrecht.
Die meisten Yoginis und Yogis kennen den „Glow-Effekt“ nach einer Yogastunde: Die Haltung ist aufrecht, der Teint rosig und gesund und der Blick wach. Wir sind voller Energie und gleichzeitig entspannt. Das ist für alle sichtbar und einfach wunderschön.
Folgende ausgesuchte Übungen lassen dich von innen heraus strahlen:
Die meditative Wechselatmung
Ausgangsposition: Angenehme Sitzposition mit aufrechter Haltung
Lasse deinen Atem seinen natürlichen Rhythmus finden. Bring deine ganze Aufmerksamkeit zur Atmung.
Konzentriere dich mit der Einatmung darauf, wie Energie (Prana) durch das linke Nasenloch ein- und mit der Ausatmung durch das rechte Nasenloch ausströmt. Beim nächsten Atemzug fließt die Energie rechts herein und links hinaus.
Du atmest also immer durch das gleiche Nasenloch ein, durch das du vorher ausgeatmet hast.
Wichtig: Achte bei dieser Technik darauf, dass dein Atem in deinem eigenen, natürlichen Rhythmus fließt und du dein Atemtempo nicht veränderst.
Wenn eine Nasenseite verstopft sein sollte, visualisiere dennoch, wie Prana durch die betreffende Seite der Nase fließt.
Wirkung: reinigt die Energiebahnen (Nadis) und harmonisiert die männliche und weibliche Energie im Körper, schenkt dir innere Ruhe und Ausgeglichenheit
Die Bauchpresse
Ausgangsposition: Langsitz - Sitz mit ausgestreckten Beinen
Stelle das rechte Bein auf und ziehe das rechte Knie zur Brust. Atme ruhig, langsam und tief in den Bauch. Nimm bei bei der Einatmung und im eingeatmeten Zustand eine spürbare Kompression in der rechten Bauchhälfte wahr.
Halte die Stellung eine Minute und atme dabei tief in den Bauch.
Wechsle dann die Seite.
Zum Abschluss stelle beide Beine auf und ziehe sie gemeinsam fest zum Oberkörper heran. Halte auch diese Position eine Minute lang.
Tipp:
Du kannst diese Übung auch in Rückenlage durchführen!
Wichtig: Beginne hier immer mit dem rechten Bein, um die natürliche Bewegungsrichtung des Dickdarminhaltes zu unterstützen.
Wirkung: die Durchblutung und Funktion der Bauchorgane wird verbessert. Deine Mitte wird aktiviert, dein Energielevel steigt und du wirkst stärker und frischer.
Der Löwe
DIE Übung für zwischendurch: minimale Übungszeit – maximale Wirkung
Ausgangsposition: Fersensitz. Deine Hände sind auf den Oberschenkeln abgelegt. Atme tief ein und schließe die Augen.
Öffne nun den Mund weit, strecke die Zunge soweit wie möglich heraus, öffne auch die Augen weit und richte den Blick nach oben. Die Zunge strebt zum Kinn.
Halte die Stellung ausgeatmet fünf Sekunden lang.
Schließe dann wieder Mund und Augen, atme langsam und tief durch die Nase ein und nimm wieder die Ausgangsstellung ein.
Wiederhole diese Übung zwischen drei und sechs Mal.
Tipp:
Diese Übung kannst du selbstverständlich auch jederzeit im Stehen oder auf einem Sessel sitzend praktizieren.
Wirkung: entgiftend und reinigend, regt die Durchblutung an, unterstützt bei angestauten Gefühlen und Wut, energetisiert und entspannt das Gesicht
Quelle
: Buch „Yoga fürs Leben“, Arjuna P. Nathschläger
Yoga Akademie Austria