Parfüm-ABC

Das Lexikon des Duftes

Einfache Erklärungen zu Begriffen aus der Welt des Parfums

Hier finden Sie die wichtigsten Begriffe aus der Welt der Düfte alphabetisch angeordnet und kurz erklärt. Sollte der von Ihnen gesuchte Begriff fehlen, so senden Sie uns ein Mail, damit wir unser ABC ergänzen können.

Lavendelfeld© iStock_MOF

Absolues

So nennt man natürliche Duftstoffe, welche durch Extraktion aus Blüten oder anderen Pflanzenbestandteilen gewonnen werden. Im ersten Schritt wird durch Extraktion mit einem Lösungsmittel das Concrète gewonnen. Danach werden unlösliche Bestandteile mit Alkohol herausgelöst. Absolues verfügen über eine ausgezeichnete Qualität und sind aufgrund der geringen Mengen, welche bei der Extraktion gewonnen werden, sehr teuer.

Agrumenöle

werden aus Zitrusfrüchten gewonnen

Ätherische Öle

gewinnt man durch Auspressen oder Wasserdampfdestillation verschiedener Pflanzenbestandteile. Sie verdunsten rückstandsfrei.

Akkord

Akkorde entstehen durch die Komposition bzw. das Zusammenspiel unterschiedlicher Einzeldüfte, welche neue Duftbilder ergeben. Die Anzahl dieser Einzeldüfte kann zwischen zwei und mehreren Hundert liegen.

Aldehyd

Ein Duft wird als Aldehyd bezeichnet, wenn er durch Verwendung synthetischer Inhaltstoffe entstanden ist und kein Vorbild in der Natur hat.

Alkohol

wird in Parfums als Lösungsmittel verwendet. Aus diesem Grund duften flüssige Düfte anders als Düfte in fester Form bzw. als Stift.

Amber

auch Bernstein genannt ist eines ältesten fossilen Harze. Der rauchige Duft finden sich immer wieder als Ingredienz in verschiedenen Düften.

Animalisch

Wie der Name schon sagt, stammen diese Duftnoten aus dem Tierreich. Bekannt sind hier vor allem Ambra und Moschus, welche den Düften Volumen und Wärme verleihen.

Aphrodisierend

bedeutet erotisch stimulierend und bezeichnet Duftbestandteile, welche sexuell anregend wirken sollen.

Atomiseur

bezeichnet einen Zerstäuber mit Treibgas, der aus Gründen des Umweltschutzes nicht mehr verwendet werden darf. Heute greift man zum Vaporisateur. Die allgemein gängige Kurzbezeichnung ist jedoch Spray z.B. Eau de Toilette Spray.

Balsam

kommt aus dem Arabischen, bedeutet Wohlgeruch und bezeichnet das duftende Harz des Balsambaumes. Der Begriff wird generell für zähflüssige Ausscheidungen pflanzlichen Ursprungs verwendet und findet auch für salbenartige Kosmetikprodukte z.B. Lippenbalsam Verwendung.

Basisnote

Damit bezeichnet man den dritten und letzten Teil des Duftkonzeptes eines Parfum. In der Basisnote sind die langhaftenden Bestandteile wie Moschus oder Hölzer enthalten. Bei schweren, orientalischen Düften wird die Basisnote stark betont.

Blumig

oder auch florale Düfte: sie gehören zu den beliebtesten Düften und werden durch einzelne Blüten oder ein Blütenbouquet (Zusammenspiel mehrerer Blüten) geprägt.

Blumig-fruchtig

Blumig-fruchtige Düfte werden durch beide Duftnoten geprägt, wobei die fruchtigen Nuancen zumeist in der Kopfnote erkennbar sind, während der Schwerpunkt der blumigen Nuancen eher in der Herznote liegt.

Bouquet

damit benennt man die Zusammensetzung unterschiedlicher Blütennoten.

Chypre

umfasst als Sammelbegriff eine Duftfamilie, Chypre-Noten haben einen besonderen Akzent durch trockene, holzige oder moosige Noten. Bekannte Chypre Düfte sind z.B. Aramis oder CK One.

Concrète

wird bei der Parfumherstellung durch Lösungsmitteln aus Pflanzenteilen extrahiert und wegen der guten Dufthaftung und der enthaltenen unlöslichen Bestandteile überwiegend für Seifenparfüms verwendet. Nach Heraustrennen der Pflanzenwachse mittels Alkohol enthält man das Absolue.

Designerdüfte

Modedesigner wie z.B. Ralp Lauren, Donna Karan, Dolce & Gabbana oder Tom Ford produzieren selbst Düfte oder vergeben die Lizenz dazu an große Kosmetikkonzerne.

Duftbaustein

Duftbausteine werden alle Ingredienzen genannt, die zum Aufbau einer Parfümkomposition verwendet werden.

Eau de Cologne

Kurzbezeichnung EdC, bezeichnet Duftwässer mit einem Anteil von 2 bis 4 % Parfümöl. Der Name leitet sich von der Stadt Köln ab, das Original Eau de Cologne der Firma "Farina Gegenüber" wurde 1709 von Johann Maria Farina aus Ölen von Zitrone, Bergamotte, Mandarine, Limette, Pampelmuse und Zeder sowie Kräutern zu einem Duftwasser gemischt, das er zu Ehren von Köln den Namen EAU DE COLOGNE gab. Es wird bis heute in gleicher Rezeptur hergestellt.

Eau de Parfum

Kurzbezeichnung EdP, bezeichnet Duftwässer mit einem Anteil von 8 bis 15 % Parfumöl.

Eau de Toilette

Kurzbezeichnung EdT, bezeichnet Duftwässer mit einem Anteil von 4 bis 8 % Parfumöl.

Enfleurage

eines der ältesten Verfahren zur Gewinnung hochwertiger Pflanzenextrakte, wird heute nur mehr selten angewandt. Dabei werden die Duftstoffe z.B. von Blüten von Fett absorbiert und anschließend das Blütenöl mit Extraktionsmittel isoliert.

Extrait

Begriff für reines Parfum, die Konzentration beträgt 15 bis 30 %.

Extraktion

Verfahren zur Duftstoffgewinnung aus empfindlichem pflanzlichen und tierischen Material mit Hilfe von rasch verflüchtigenden Lösungsmittel, die es erlauben, bei niedriger Temperatur zu arbeiten. Besonders wertvolle natürliche Duftstoffe werden mit Hilfe der Extraktion gewonnen.

Feminin

Bezeichnung für Parfums, welche die Weiblichkeit der Trägerin unterstreichen. Diese Empfindung ist natürlich subjektiv und kann daher variieren. Diese Eigenschaft wird oft blumigen und orientalischen Düften zugeordnet.

Flakon

bezeichnet einen Parfumbehälter, zumeist die Flasche ohne Zerstäuber (ohne Spray-Vorrichtung)

Floriental

Ein florientaler Duft vereint blumige (florale) und orientalische Duftessenzen.

Fl.oz.

Fluid Ounce/s , angloamerikanisches Maß für Flüssigkeitsmengen. Beispiele: 100 ml sind 3,4 FL.OZ.

30 ml sind 1 FL.OZ.

Fond

auch Basisnote

Fougère

Bezeichnung einer Duftfamilie mit frischen Kräuternoten und erdig-moosigen Akzenten, hauptsächlich bei Herrendüften zu finden.

Fragrance

engl. Bezeichnung für Duft

Geruchssinn

Viele Düfte können bei richtiger Anwendung über den Geruchssinn angenehme Empfindungen und Stimmungen hervorrufen, da der Geruchssinn in direktem Zugang zum limbischen System steht, jenem Teil des Gehirns, in dem Gefühle und Sexualverhalten gesteuert werden.

Grasse

das Mekka der französischen Parfümindustrie im Süden des Landes, unweit von Nizza und der Côte d’Azur. Hier werden auf riesigen Flächen Duftblumen gezogen und zu feinstem Parfum verarbeitet.

Grün

Als grün werden Düfte bezeichnet, die an Gräser und Blätter erinnern.

Haftung

Auch Haftfestigkeit. Diese richtet sich nach dem Flüchtigkeitsgrad eines Duftstoffes, bei Parfums mit langer Haftung werden schwerflüchtige Stoffe zur Fixierung der Parfümkomposition verwendet.

Harmonie

ein Duft wird dann als harmonisch empfunden, wenn kein Element zu stark hervortritt und damit als unangenehm empfunden wird.

Herb

Durch Ingredienzen wie Kräuter, Moose oder Hölzer erzielt man herbe Nuancen, die vorwiegend in Herrendüften Verwendung finden.

Herznote

Sie ist das Herzstück d.h. die zweite Phase des Duftaufbaus und kommt nach dem Abklingen der Kopfnote (der erste Eindruck des Duftes) zum Tragen.

Hesperiden

Bezeichnung für Zitrusnoten welche z.B. aus Zitronen, Orangen, Mandarinen, Bergamotte oder Limetten gewonnen werden

Holzig

Holzige Noten findet man in fast allen Düften, von Zederholz über Vetiver, Sandelholz oder Patchouli. Zumeist entwickeln sich die holzigen Duftnuancen erst in der Basisnote.

Ingredienzen

steht für Inhaltstoffe (vgl. im Englischen Ingredients)

Incence

auch Inzens oder Insens, andere Bezeichnung für Weihrauch, entwickelt beim Verbrennen ein würziges Aroma.

Klassiker

bezeichnet Düfte, die überdurchschnittlich lange beliebt sind und sich am Markt halten, weder Mode noch Trends unterworfen sind und mehreren Generationen ein Begriff sind. Bekannteste Bespiele sind Joy von Patou oder Chanel No. 5.

Kölnisch Wasser

siehe Eau de Cologne

Komposition

Jedes Parfum stellt eine Komposition aus verschiedenen harmonisch abgestimmten Einzelkomponenten dar. Die Eigenschaften der Einzelbestandteile werden geschickt genutzt, um gemeinsam ein neues Gesamtbild zu schaffen, wobei die Charakteristika der Ingredienzen zwar in den Hintergrund treten, nicht jedoch unterdrückt werden.

Kopfnote

Bezeichnet die erste Phase des Duftaufbaues. Da die Kopfnote für den ersten Eindruck eines Parfums verantwortlich ist, kommt ihr eine große Bedeutung zu.

Ledrig

Ledrige Noten haben speziell bei maskulinen Düften eine große Bedeutung und finden sich daher zumeist in Herrenparfums.

Maskulin

beschreibt eine subjektive Duftprägung, gemeint sind von Männern bevorzugt Nuancen. Hier finden sich Akzente von Kräutern, Tabak, Leder oder Gewürzen, zumeist mit frischen Noten angereichert.

Mazeration

auch warme Enfleurage genannt, bezeichnet ein Verfahren, bei dem mit Hilfe von warmen Fetten Blütenöle gewonnen werden.

Moosig

Extrakte verschiedener Moosarten spielen bei den meisten Parfums eine wichtige Rolle, speziell bei den Chypre-Düften. Sie verleihen dem Duft Volumen und Tiefe.

Natural Spray

auch Vaporisateur oder Zerstäuber

Orientalisch

Der Charakter dieser Parfum verkörpert die Wohlgerüche des Orients wie z.B. exotische Blüten, Vanille, samtige Gewürze aber auch Komponenten wie Moschus und Amber.

Parfum

bezeichnet Duftwässer mit einem Anteil von 15 bis 30 % Parfumöl, besonders wertvoll und daher auch entsprechend teuer.

Parfümeur

Bezeichung für den Kreateur oder Schöpfer von Duftkompositionen, diese Fertigkeit verlangte eine entsprechend lange Ausbildung, enorme Kreativität, ein perfektes Geruchsgedächtnis und umfassende Kenntnisse über Wirkung und Wechselwirkung der individuellen Duftstoffe

Pheromone

Pheromone sind Duftstoffe, die der biochemischen Kommunikation zwischen Lebewesen dienen. Sie spielen als Sexuallockstoffe eine große Rolle und werden in aphrodisierenden Noten verwendet.

Pudrig

subjektive Duftprägung, die durch das Zusammenspiel von holzigen, süssen, moosigen und kristallinen Komponenten entsteht. Zumeist entwickelt sich dieser Eindruck erst in der Basisnote als Gesamteindruck

Rauchig

Rauchige Noten werden hauptsächlich in maskulinen Parfums verwendet, um natürliche Ledernoten darzustellen. In modernen Ledernoten ist die rauchige Komponente gegenüber der animalischen in den Hintergrund gedrängt, während klassische Ledernoten deutliche rauchige Nuancen enthalten, die von ätherischem Birkenteeröl stammen.

Resinoide

sind aromatische Extrakte aus Harzen (Resine)

Schwer

oder dominant werden jene Parfums bezeichnet, bei denen schwerflüchtige Bestandteile wie Balsame, Moose oder animalische Noten dominieren. Diese Duftstoffe prägen bereits die Kopfnote, man findet sie hauptsächlich in Orientalischen und Chypre-Düften.

Sinnlich

Ein Duft gilt als sinnlich, wenn er über eine erotisch stimulierende Wirkung verfügt.

Splash

Als Splash oder Splash-Colognes bezeichnet man geringprozentige (1 bis 3 %) alkoholisch-wässrige Parfümöllösungen, die als Erfrischung für den ganzen Körper verwendet werden.

Süß

Süß wirkende Duftelemente finden sich häufig in orientalischen und Gourmet-Parfüms, die nach Vanille, Schokolade oder Karamell duften z.B. Angel von Thierry Mugler

Tabak

Tabaknoten kommen hauptsächlich in maskulinen Düften zum Einsatz, wobei häufig auch die bei der Aromatisierung des Tabaks verwendeten Duftstoffe wie Pflaumen oder Honig hinzukommen.

Unisex-Düfte

Bezeichnung für Düfte, die weder feminine noch maskuline Orientierung aufweisen und zumeist auch gezielt als Partnerdüfte positioniert werden.

Vaporisateur

Spray, Natural Spray, Atomisateur oder Zerstäuber. Einfach zu erkennen durch das Ansaugröhrchen, welches bis zum Boden des Flakons reicht.

Würzig

Fast alle bekannten Gewürze wie Zimt, Nelken, Pfeffer oder Koriander finden als ätherische Öle Verwendung in Parfums.

Zitrusnoten

sind bekannt für ihren spritzigen, leichten und erfrischenden Charakter. Dazu gehört die Familie der Agrumenöle wie Bergamotte, Grapefruit, Limette, Mandarine und Orange.