Duft als Sympathieträger
Warum wir andere gut riechen können - oder auch nicht
Bereits der erste Eindruck wird vom Geruchssinn geleitet, die winzigste, unterschwellig wahrgenommene Duftspur kann den Sympathiewert eines Menschen beeinträchtigen. Nimmt man diesen Geruch jedoch deutlich wahr, so steuert das Bewusstsein sofort dagegen, die Vernunft gewinnt die Oberhand.
Jeder Mensch riecht anders, doch was genau riecht man am anderen ? Die Antwort liegt in den Genen. Es handelt sich dabei um die Gene des MHC, des Haupthistokompatibilitätskomplexes (engl. M ajor H istocompatibility C omplex).
Beim Menschen gibt es mehr als hundert Varianten von fast jedem der neun MHC-Gene, auch MHC-Allele genannt. Da jeder Mensch mindestens 12 MHC-Allele hat, ist es fast ausgeschlossen, dass zwei nicht verwandte Menschen genau das gleiche MHC-Proteinmuster aufweisen.
Für potenzielle Paarungspartner ist das sehr wichtig, weil dadurch der Körpergeruch beeinflusst wird. Der optimale Partner bringt Gene mit, die man selbst nicht hat. Und diese Andersartigkeit wird durch den Körpergeruch signalisiert.
Eine Studie Mitte der
1990er Jahre untersuchte die Vorlieben von Männer und Frauen für verschiedene Parfüms. Interessanterweise entschieden sich jene
Personen, die eine ähnliche Sammlung an Immungenen besaßen, auch für die gleichen Düfte.
Die Wissenschaft erklärt das so: " Während wir uns bei unserem eigenen Parfüm für ein "genetisch passendes Make-up" entscheiden, das die Botschaften unseres Körpergeruchs verstärkt (genau die 12 MHC-Allelel, die man hat, sollten signalisiert werden), wählen wir den Partner aufgrund seiner optimalen Andersartigkeit aus - er soll eben Gene mitbringen, die wir selbst nicht haben (und ist entsprechend mit einem anderen Duft behaftet)." Und damit hat die Natur gut vorgesorgt, denn in der Neukombination von Genen beim Nachwuchs liegt auch der Sinn der Fortpflanzung.
Wissenswertes über Parfum
Parfums gehören zu den flüchtigsten aller Luxusgüter. Die Geschichte reicht vom duftenden Rauch zur Besänftigung der Götter über sinnliche Aphrodisiaka bis hin zum wohlriechenden Accessoire unserer Zeiten.
Das Wort PARFUM kommt aus dem Lateinischen "per fumum" (durch Rauch). Duftender Rauch sollte die Götter gnädig stimmen und die Gebete der Menschen rascher zu Gehör bringen.
Duftstoffe aus der Natur
Pflanzen von der Wurzel bis zur Blüte sowie Tiere (Moschus, Ambra) waren die ursprünglichen Hauptlieferanten des Wohlgeruches. Durch feinste Zutaten wie Rosenöl, deren Herstellung enorm aufwendig und daher sehr kostspielig war, gehörten Parfums schon seit jeher in die Kategorie der Luxusgüter. Erst mit der Entwicklung künstlicher Duftstoffe
Aufgrund der kostspieligen Herstellkosten und auch Weil aber ein Kilogramm Rosenöl mehr als fünftausend Euro kostet, besteht heute kein einziges Parfum ausschließlich aus natürlichen Stoffen.
Teure Erinnerungen
Reine Parfums können bis zu 300 Euro pro 50 ml kosten. Vor allem aber die Mischung macht es aus. Auch für das teuerste Parfum gilt das, was für die Capronsäure des Ziegenbocks gilt: In kleinen dosen ganz wunderbar, zuviel davon stinkt jedoch ganz erbärmlich. Für den Geruchseindruck sorgen 30 Millionen Riechzellen, die in Sekundenbruchteilen ihre Eindrücke ans Gehirn weiterleiten. Dort werden dann Empfindungen wie Zuneigung, Ablehnung, Appetit oder Ekel ausgelöst. Düfte sind vor allem für das Hervorrufen von Erinnerungen verantwortlich. Jeder Duft löst in uns unbewusste Emotionen aus.
Den richtigen Partner erschnüffeln
Auch unsere Partnerwahl ist durch den Geruchsinn stark beeinflusst. Vor allem Frauen besitzen die Fähigkeit, buchstäblich einen Partner zu "erschnüffeln", der möglichst gegensätzliche Erbanlagen besitzt. Das geschieht unbewusst, sorgt aber dafür, dass die gemeinsamen Kinder mit den bestmöglichen Voraussetzungen für ein gesundes Leben ausgestattet sind.
Die Hormone, die für den individuellen Körpergeruch verantwortlich sind, werden durch die Anti-Baby-Pille jedoch gestört, so dass heutzutage oftmals Fehlentscheidungen getroffen werden
Die Wahl des richtigen Parfums
Wer sich unter den hunderten von natürlichen Düften und Designerparfums entscheiden will hat es gar nicht so leicht. Wie probiert man richtig?
Kopf-, Herz- und Basisnote
Die meisten Düfte bestehen aus einer Duftabfolge von Kopf-, Herz- und Basisnote. Was man beim ersten Aufsprühen riecht, ist die Kopfnote. Flaut sie langsam ab, nähert man sich der Herznote, die wiederum in die Basisnote übergeht. Aus diesem Grund kann ein Parfum ganz unterschiedliche Aspekte bieten. Auf fettiger Haut hält ein Parfum zwar länger als auf trockener Haut, die eigenen Körperöle können den Duft aber auch stark verändern
Richtig riechen
Man sollte vorher wissen, zu welcher Gelegenheit und zu welcher Tageszeit man den Duft tragen möchte. Dann sollte man drei Düfte auf einem Kleenex probieren und erst nach engere Wahl auf der Haut testen. Wenn Parfum durch Auftupfen aufgetragen wird, dann bekommt es mehr Charakter auf der Haut, als durch Zerstäuben. Mehr als sechs Duftrichtungen kann man maximal unterscheiden. Bei Parfums ähnlichen Typs streikt die Nase nach maximal drei Düften.
Geruch mit Ablaufdatum
Im einmal geöffneten Flakon hält Parfum mindestens ein halbes Jahr. Wenn sich die Flüssigkeit verfärbt und dickflüssig wird, dann kippt der duft und ist der Luxus verdorben.
Auch ein leeres Parfumfläschchen können sie noch gut nützen. Stellen sie es einfach offen in einen Kleiderschrank, damit es dort weiter zart seinen Duft verströmen kann.
Quellen: Scinex