Ein Leben für die Schönheit

Der Stellenwert von Attraktivität

Schönheit hatte schon immer einen besonderen Stellenwert in unserer Gesellschaft. In vielen Lebensbereichen scheinen es „schöne“ Menschen einfacher zu haben. Dies betrifft nicht nur das Privatleben, sondern auch den Job. Doch Schönheit ist auch Geschmackssache und liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Was wir als schön empfinden, hat sich in letzter Zeit deutlich gewandelt. Medien und die Modeindustrie wollen uns heute immer mehr bewusst machen, dass jede Frau (und jeder Mann schön) sein kann. Was bedeutet Schönheit daher eigentlich und ist diese wirklich so wichtig im Leben?

Schönheit kennt viele Gesichter und Facetten und ist definitiv nicht an eine Idealvorstellung gebunden, die oftmals in der Realität nicht einmal zu erreichen ist.© iStock_Holubenko Natalja


Was ist eigentlich schön?
Diversity ist der neue Begriff, wenn es um das Thema Attraktivität und Ausstrahlung geht. Schönheit ist heute nicht mehr eine Idealvorstellung von perfekten Körpern und Gesichtern, sondern individuell und in unterschiedlichen Formen zu finden. Selbst die Werbung hat dies erkannt und setzt beim Marketing ihrer Produkte auf Bilder , mit denen wir uns identifizieren können. Für die Werbung ist dies ein wesentlicher Punkt. Um um Produkte wirklich gut vermarkten zu können und Konsumenten zum Kauf zu bewegen, müssen diese sich angesprochen fühlen. Die passenden Bilder gehören daher zum Marketing dazu. Immer mehr Menschen wollen dabei jedoch keine perfekten Bilder sehen, die offensichtlich bearbeitet wurden und freuen sich über kleine Makel wie das eine oder andere Fältchen. Bei der Wahl der richtigen Bilder wird heute genau auf diese Punkte besonderes Augenmerkmal gelegt.

Vor allem Frauen werden mit ihrem Aussehen täglich konfrontiert. Für den gesellschaftlichen Wert scheint die Schönheit eine wichtige Rolle zu spielen. Schon immer war das Aussehen auch ein Instrument, mit dem gekonnt manipuliert werden konnte. Doch Schönheit ist kulturell verschieden und schlussendlich eine persönliche Sache, die wir nicht wirklich bewerten können. Bilder von schlanken Frauen, die eine schmale Taille, eine große Oberweite und einen sonnengebräunten Teint haben, sind beispielsweise nicht unbedingt das Vorbild jeder Frau oder die Idealvorstellung jedes Mannes.

Schönheitsideale der Vergangenheit
Klassische Schönheiten wie Grace Kelly, Catherine Deneuve oder Sophia Loren galten als Schönheits-Standard der früheren Zeit. Je mehr die Frau der Idealvorstellung abwich, desto weniger attraktiv war sie. Schönheit war für ältere, dunkelhäutige oder molligere Frauen praktisch nicht vorgesehen. Dabei war beispielsweise auch Marilyn Monroe nicht auf der schlanken Seite. Anfang der Neunzigerjahre veränderte sich das Bild der Schönheit und Frauen wie Kate Moss, die eher an einen Straßenjungen erinnerten, wurden als schön angesehen.

Heute sehen wir immer mehr Formen der Schönheit. Ob schwarz, weiß, braun, glattes, welliges oder lockiges Haar, dick oder dünn: Schönheit kennt viele Gesichter und Facetten und ist definitiv nicht an eine Idealvorstellung gebunden, die oftmals in der Realität nicht einmal zu erreichen ist. Selbst die Modebranche scheint dies langsam zu erkennen und möchte sich, zumindest offiziell, mit „Diversity“ auseinandersetzen.

Auch neue Make-up-Trends haben nicht unbedingt etwas damit zu tun , ob wir uns schön fühlen oder nicht. Sie geben uns die Möglichkeit, das Beste aus uns herauszuholen und uns in unserer Haut wohlzufühlen und können unsere natürliche Schönheit unterstreichen. Dennoch können wir auch ganz ohne Make-up anmutig und schön wirken.

Gutes Aussehen ohne Charakter ist außerdem einfach langweilig. Gutes Aussehen mag eine große Rolle in vielen Bereichen spielen. Schöne Menschen werden als sympathischer und vertrauensvoller gesehen, obwohl dies mit der Realität absolut nichts zu tun hat. Auch schöne Menschen können charakterlos sein. Schönheit alleine reicht schlussendlich nicht aus, denn letztlich ist es auch der Charakter, der uns ausmacht und uns jemanden als schön empfinden lässt.

Finanzielle Vorteile
Gutes Aussehen hat auch einen finanziellen Wert. Oft wird behauptet, dass attraktive Menschen besser verdienen würden. Doch ein höheres Einkommen hat nicht immer nur mit äußerlicher Schönheit zu tun, denn auch Charme, Intelligenz und Sozialverhalten spielen dabei eine wesentliche Rolle . Dennoch kann uns Schönheit eine Türe öffnen. Vergessen sollten wir jedoch nicht, dass es auch eine emotionale Schönheit gibt, denn auch Menschlichkeit wird heute gerne mit Schönheit gleichgesetzt, obwohl es dabei wohl kaum um perfekte Symmetrie der Gesichter geht.

Influencer und Influencerinnen verdienen oft selbst durch ihr Äußeres viel Geld, tragen andererseits oftmals auch wesentlich dazu bei, dass sich das Schönheitsbild langsam verändert. Die meisten Menschen haben mittlerweile genug von einem Ideal, das sie in keinem Leben erreichen können und wissen, dass auch die meisten Celebrities ihr gutes Aussehen nur teuren Therapien, Operationen oder hochwertigem Make-up und perfekt abgestimmte Hautpflege sowie Personaltrainern zu verdanken haben. Wer das notwendige Kleingeld dafür nicht aufbringen kann, muss sich mit der Tatsache abfinden, dass viele Schönheitsideale nur künstlich erzeugbar sind und auf natürlichem Wege schlichtweg nicht erreicht werden können.

Zusammenfassend können wir also sagen:
Schönheit ist bekanntlich Ansichtssache. Zwar gibt es Normen und Ideale, die sich im Laufe der Zeit ständig verändern, doch was wir schlussendlich als schön empfinden, entscheiden wir selbst. Größtenteils ist dies eine Kombination aus Gesichtszügen, Charaktereigenschaften und Ausstrahlung. Schönheit verändert sich auch in unserer Zeit ständig und wir bemühen uns immer mehr, das Schöne auch in der Unvollkommenheit zu entdecken. Oft sind es jene Dinge, die nicht so perfekt sind, die die wahre Schönheit zum Vorschein bringen und länger Bestand haben als ein perfekter Körper, der perfekt gestylt ist und die schönsten Kleider trägt.