Sonnenschutz im Winter

Pulverschnee und Sonnenschein belasten die Haut

Im Winter erfreut sich der Alpinsport enormer Beliebtheit. Während es in der Stadt grau und trüb  ist, lockt ab einer Höhe von 1000 m bereits die Sonne und der glitzernde Schnee. Die Kombination aus Sonne, Kälte und Wind macht einen speziellen Hautschutz erforderlich, insbesondere bei sportlicher Betätigung.

Piz Buin

Dabei vergißt man rasch, daß die UV-Strahlung durch die Reflexion von Eis und Schnee verstärkt wird und sich umso schädlicher für die Haut auswirkt. Photo-Aging d.h. die vorzeitige Alterung der Haut durch verstärkte UV-Belastung gehört zu dem wichtigsten Themen der Dermatologie in den letzten Jahren.

Winterhaut

Piz Buin

Der Winter belastet unsere Haut durch Trockenheit, Kälte und Wind enorm. Da der Mensch nur 30.000 Wärmepunkte, aber 300.000 Kälterezeptoren auf der Hautoberfläche hat, empfinden wir die Kälte deutlich stärker und unangenehmer als die Wärme

Unsere Winterhaut ist meist sonnenentwöhnt und pigmentarm. Die schützende Hornschicht – auch Lichtschwiele genannt - ist weniger dick als im Sommer. Mit steigender Höhe nimmt die Intensität der UV-Strahlung zu, außerdem reflektieren Schnee- und Eisflächen das UV-Licht und erhöhen die Gesamtbelastung. Die Warnsignale eines Sonnenbrandes fallen oft weg, da in der Kälte die Erwärmung der Haut nicht mehr spürbar ist.

Zunahme der  UV-Belastung nach Höhenmeter:

Höhendifferenz UVB UVA      
1000 m  
20%    17% 

2000 m 35% 27%
3000 m 50% 34%

     
Kälte und UV-Strahlung im Kombination gefährden die Haut, denn ab +8 °C produzieren die Talgdrüsen kein Fett mehr. Im Klartext heisst das: bei einer Skiabfahrt bei 0 °C kühlt die Hautoberfläche auf bis zu –15° ab. Und das ohne schützenden Talgfilm auf der Haut.

Warum gibt es Sonnenschutzprodukte für den Winter ?

Verwenden Sie im Winter keinesfalls die Reste Ihrer Sonnencreme vom letzten Badeurlaub. Sonnenschutzprodukte für die heisse Jahreszeit haben eine feuchtigkeitsspendende Basis  und enthalten sehr viel Wasser, das bei tiefen Temperaturen in der Haut gefrieren könnte. Im Winter braucht die Haut  eine fettende Kälteschutz-Basis, aus diesem Grunde wurden spezielle Sonnenschutzprodukte für die kalte Jahrezeit entwickelt z.B. Piz Buin.

Piz Buin

SPF - je höher, desto besser

Starten Sie mit zumindest mit einem Sonnenschutzfaktor (SPF) von 15. Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, daß die Haut bei Verwendung eines hohen SPF nicht bräunt. Der Sonnenschutzfaktor gibt an, wieoft sich die Eigenschutzzeit der Haut verlängern lässt. Unsere Haut hat einen natürlichen Schutzmechanismus gegen UV-Strahlen, der jedoch pro Trag nicht länger als 10 – 15 Minuten schützt. Ein SPF 20 verlängert diesen Eigenschutz nun auf 200 Minuten (10 Min x 20), d.h. etwas mehr als 3 Stunden. Damit bräunt die Haut zwar langsamer, aber deutlich gesünder.

Sonnenschutz richtig auftragen

Tragen Sie den Sonnenschutz morgens im unbekleideten Zustand im Badezimmer auf und denken Sie auch an alle jene Stellen, die Sie möglicherweise auf der sonnigen Hüttenterrasse im Liegestuhl  nicht mehr bedecken, wie Ohren, Hals, Dekollete und Arme.

Geizen Sie nicht und tragen Sie das Produkt großzügig auf. Studien zeigen, daß die meisten Menschen zu wenig Sonnenschutz auftragen und ihre Haut damit unnötig belasten. Mit einer wasserfesten Formel ist man auch bei Minusgraden und starkem Wind gut geschützt.

Tipp:  Der Sonnenschutz lässt sich durch wiederholtes Auftragen nicht verlängern, daher lieber gleich zu hohen SPF greifen. Die Schutzzeit gilt jeweils pro Tag.

Schwarzwald Tourismus© Susanne Bayer

Kinderhaut und Wintersonne

Der Eigenschutz ist bei Kindern noch nicht voll entwickelt, daher unbedingt höchstmöglichen SPF 50 verwenden, auch an jenen Stellen, die kurzfristig unbedeckt sein könnten wie Ohren etc.

Lippen und Augen

Die feine, zarte Haut rund um die Augen und auf den Lippen braucht besonderen Schutz, da hier die Gefahr der Schädigung am größten ist. Ideal sind spezielle Lippenbalms für Alpinregionen z.B. von Laballo mit mindestens SPF 15. 

Diese Produkte kann man auch für die Augenregion verwenden. Eine gute Sonnenbrille bzw. Skibrille, welche die Augen vor UV-Strahlen und grellem Licht schützt, ist ein absolutes Muss.

Glühende Wangen

Je öfter man zwischen Warm und Kalt wechselt, desto stärker reagieren die Blutgefässe mit erhöhter Durchlässigkeit. Sichtbar erweiterte Hautkapillaren und rot-glühende Wangen gehören zu den typischen Winterproblemen. Verwöhnen Sie die strapazierte Haut mit einer kühlen Gesichtslotion, um sie zu beruhigen. 

Was sind  UVA und  UVB Strahlen ?

Ötztal Tourismus

B = Brand :  UVB-Strahlen sind kurzwellige Strahlen, die nicht nur für die Bräunung der Haut verantwortlich sind, sondern auch die obersten Hautschichten durch Sonnenbrand schädigen. Konstante UVB Strahlung ohne Sonnenschutz kann zu Hautkrebs führen.

A = Alterung:  UVA-Strahlen sind längerwellige Strahlen, welche tief in die unteren Hautschichten eindringen können und dort die elastischen Faser langfristig schädigen. Das führt zu Hauterschlaffung, Austrocknen der Haut, Faltenbildung und damti zu vorzeitiger Hautalterung.

Verhältnis UVB/UVA Schutz:
Durch die dünner werdende Ozonschicht wird ein hoher UVA-Schutz immer wichtiger.  Das Verhältnis vom UVB-Faktor und UVA-Faktor soll kleiner oder gleich 3 sein. Ein gutes Sonnenschutzprodukt hat sowohl einen sicheren UVB-Schutz als auch einen hohen UVA-Schutz und einen photostabilen Filter, der während der gesamten Besonnungszeit seine Wirksamkeit behält und nicht durch die UV-Strahlen deaktiviert wird.

Die richtige Hautpflege im Winter: