Die Sprache der Haut
Eine Studie zeigt Zusammenhänge zwischen Persönlichkeit und Hauttyp
Auch die Wissenschaft weiß um die enge Bindung zwischen Haut und Gefühl: Sigmund Freud beschrieb die Haut als eine Tasche, in der wir die prägenden Erlebnisse unseres Lebens sammeln und mit uns tragen. Der französische Psychoanalytiker Anzieu benutzte den Begriff des Haut-Ichs für die Persönlichkeitsentwicklung. Biologen kennen seit langem das Ektoderm, eine der drei embryonalen Urzellen, aus der sich später Haut, Nervensystem und Sinnesorgane entwickeln.
Die NIVEA Studie
Die internationale NIVEA Skin Survey mit über 8.000 Frauen und Männern belegt diese Zusammenhänge zwischen Biografie, Persönlichkeitsmerkmalen und Hauttyp: Unabhängig von Geschlecht und kultureller Zugehörigkeit gibt es fünf „Skin-Personalities“, die ihrer Haut eine unterschiedliche Bedeutung zumessen sowie unterschiedliche Haut-Bedürfnisse haben. Diese Erkenntnisse bieten interessante Ansätze für die Entwicklung von neuen Hautpflege-Produkten.
Emotionale Intelligenz der Haut
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass unsere Haut eine emotionale Intelligenz besitzt. Sie ist ein Multitalent, das sich im Laufe des Lebens immer wieder auf Neues einstellt. Biographische Notizen werden von ihr protokolliert und in ihrem Gedächtnis festgehalten. Hier liegt ein Schlüssel zur Persönlichkeitsentwicklung und zum besseren Verständnis der Hautprozesse.
Die Untersuchung liefert wichtige Ansätze für die zukünftige Forschung und Entwicklung innovativer NIVEA Produkte, die neben den physiologischen Aspekten auch die emotionalen Aspekte verschiedener Hauttypen berücksichtigen, basierend auf 5 definierten „Hautpersönlichkeiten“, die in ihren Eigenschaften und Hautbildern klare Profile zeigen.
Die 5 Haut-Persönlichkeiten
NIVEA untersuchte in einer groß angelegten, internationalen Studie unter der Leitung der Psychologin und Trendforscherin Iris Nowacki, ob es einen wissenschaftlich belegbaren Zusammenhang zwischen Biografie, Charakter und der Hautbeschaffenheit gibt. Dabei haben sich 5 Haut-Persönlichkeiten herauskristallisiert.
DOERS
Die größte Gruppe bildet der extravertierte und aktive „Doer“ mit ca. 30 %. Der „Doer“ übernimmt Verantwortung für sich und seine Haut, hier finden sich die meisten Menschen, die aktiv und häufig Pflegeprodukte nutzen.
„Doer“ sind erfolgsorientierte, aktive Realisten, die ihr Schicksal gerne in die Hand nehmen. Ihre Wirkung auf andere ist ihnen wichtig, neue Situationen sehen sie als willkommene Herausforderung. Zu seiner Haut hat der „Doer“ eine unbelastete Beziehung. In dieser Gruppe sind signifikant mehr Menschen, die ihre Haut als eher fettig oder glänzend beschreiben Doch solche Probleme werden lösungsorientiert durch entsprechende Pflegeprodukte angegangen.
Deshalb sind die „Doer“ Heavy User von Pflegeprodukten, die vor allem eins versprechen: effektive Wirkung. Der Haut fällt eine wichtige Funktion in der gesamten Selbstwahrnehmung zu, der Doer" liebt es angefasst zu werden. Hautkontakt steht hier in engem Zusammenhang mit Erfolg und Erotik.
THINKERS
Der pragmatische “Thinker” (27 %) bezeichnet seine Haut als „normal“ und schätzt Pflegeprodukte mit offenkundigem Nutzen wie z.B. Deo oder UV-Schutz.
Der „Thinker“ ist eher der introvertierte Pragmatiker, dem die Sicherheit seiner direkten, privaten Umwelt am Herzen liegt. Er fühlt sich auch alleine wohl und legt weniger Wert auf soziale Interaktionen. Zu seiner Haut hat der „Thinker“ einen sehr rationalen Bezug: sie hat eine primär biologische Funktion. Ihre emotionale oder persönlichkeitsrelevante Rolle und die Wichtigkeit von Berührungen sind für den „Thinker“ kein Thema. Den eigenen Hauttyp bezeichnet der „Thinker“ als „normal“. Seine Haut empfindet er weder als sensibel, noch zeigt sie in seinen Augen Spezifika, die es zu benennen gilt. Hautpflege muss vor allem nützlich sein. Der Thinker verwendet praktische Basis-Hautpflege und akzeptiert gelassen Veränderungen der Haut wie z. B. das Entstehen von Fältchen.
SEEKERS
Der Seeker ist ein ambivalenter Typ, schwankend zwischen seiner Intuition und seinem deutlichen Bestreben nach Anerkennung und Anpassung. Dies betrifft etwa 12 % der Befragten. Dieser Haut fehlt es an gesunder Balance, häufig wird über Hautunreinheiten geklagt.
Der „Seeker“ ist sich selbst nicht sicher. Auf der einen Seite möchte er sich auf seine Intuition verlassen, auf der anderen Seite sehnt er sich nach Bestätigung, möchte akzeptiert und anerkannt werden. So schwankt er zwischen der Sehnsucht nach selbstbestimmtem Erfolg und dem Wunsch, Regeln und Erwartungen zu erfüllen. Das führt ihn häufig zu einer passiven Haltung, mit der er auf sein Leben blickt. Auch der Haut des „Seekers“ fehlt es an gesunder Balance: Die „Seeker“ sind die Gruppe der „Skin Personalities“, die signifikant öfter als andere über Mitesser und Hautunreinheiten reden. Hautberührungen sind für ihn keine emotionale Bestätigung, da er sie nicht uninterpretiert annehmen kann.
HELPERS
Der sozial engagierte und lebensfreudige „Helper“ (11 %t), gestaltet sein Leben sehr emotional und werteorientiert. Der „Helper“ liebt es, sich einzucremen und erwartet von seinen Pflegeprodukten sensuelle Vielfalt.
Der „Helper“ ist die emotionalste „Skin Personality“. Alles ist für ihn Gefühl, Stimmung, Intuition, und er liebt es, mit anderen Menschen in eine emotionale Beziehung zu treten. Mit viel Freude am Leben gibt er sein Schicksal nicht aus der Hand und zeigt mit seiner Spontaneität, dass er keine Angst vor Neuem hat.
Haut ist für ihn in erster Linie „Kommunikationsorgan“, und Hautkontakt eine willkommene Brücke zu anderen Menschen. Er weiß, dass Berührungen der Haut einen wichtigen Einfluss auf die Entwicklung haben, und er erinnert sich an positive Kindheitserlebnisse, die geprägt sind durch zärtliche „Hautbeziehungen“ zu seinen Eltern. Bei so viel Gefühl muss der „Helper“ auch mit gelegentlichen Konflikten leben, die unter die Haut gehen. Sensible Haut und die Tendenz zu Irritationen bis hin zu allergischen Reaktionen werden in dieser Gruppe signifikant häufig genannt. Der „Helper“ liebt es, sich einzucremen, und erwartet von seinen Pflegeprodukten sensuelle Vielfalt – außergewöhnliche Ingredienzien und besondere Düfte. Er sucht nach Geschichten, die ihm Pflegeprodukte erzählen, nach emotionalen Well-being Angeboten.
MORALISTS
Er ist mit 6 % der Introvertierteste, obwohl er sich am deutlichsten nach mehr Offenheit und Einfluss sehnt. Neben hohen moralischen Werten prägt ihn der Wunsch nach Sicherheit und Ruhe in seiner eigenen kleinen Welt. Um Frustration und Enttäuschung aus dem Weg zu gehen, verlagert er sich auf passives Weltbeobachten und Kommentieren. Berührungen kann der „Moralist“ nur schwer zulassen. Sie sind nur mit einem Menschen möglich, mit dem er in einem engen Vertrauensverhältnis steht. Freunde sind für ihn keine „Berührungspartner“.
Zwar negiert er zunächst die Wichtigkeit von Schönheit, Aussehen und Hautbild. Faktisch entpuppt er sich dann aber als Heavy User der Pflegekategorie. Daß seine Einstellung und sein Handeln noch nicht zur Harmonie geführt haben, zeigt sich auch an seiner Haut. Neben trockener Haut, Mischhaut und sehr sensibler Haut, ist der „Moralist“ die Skin Personality, die am deutlichsten Bezug auf die Ausstrahlung seiner Haut nimmt. Das Hautbild erscheint matt, eher blass mit Tendenz zu Augenringen und einem unebenmäßigen Hautbild.