Atkinsons

Britische Duftkultur und die Ära der Parfum Snobbery

Wie alles begann

Im Frühling des Jahres 1799 machte sich James Atkinson, ein äußerst geschäftstüchtiger junger Mann aus der ländlichen Wildnis Cumberlands, mit der Kutsche auf ins glorreiche London. In seiner Westentasche befanden sich Rezepturen für feine Düfte und Toilettenartikel, die er selbst erfunden hatte.

Interieur Old Bond Street - Atkinsons

Ebenfalls mit sich führte einen ansehnlichen Vorrat an Bärenfettbalsam, der mit Rosenduft parfümiert war (denn Fett war und ist auch heute noch ein ausgezeichneter Duftträger). Und neben dem Balsam gehörte ihm auch ein leibhaftiger, vor sich hin brummender Bär.

In London angekommen eröffnete James Atkinson ein Parfumgeschäft und dieser Brummbär, der James voll und ganz ergeben war, erwies sich als Glücksbringer und fungiert forthin auch als Markenzeichen. Binnen kurzer Zeit begeisterte sich Londons feine Gesellschaft so sehr für den außergewöhnlichen Balsam, dass sich lange Schlangen an der 44 Gerrard Street bildeten, um sich bei „Meister Petz“ für die kommende gesellschaftliche Saison ausreichend einzudecken.

Britisches Eau de Cologne

Nur ein Jahr später, im Jahr 1800, gelang James Atkinson sein bis heute genialster Coup: ein gewagtes, durch und durch britisches Eau de Cologne, das sich radikal von den damals sehr beliebten italienischen Eau de Colognes unterschied.

Old Bond Street

Das einerseits überraschend frische, dabei aber auch würzig-warme, neue Eau de Cologne war kraftvoller und überaus einnehmender als all seine „Namensvetter vom Kontinent“. Es bestach durch einen prägnanten und lang anhaltenden Nachhall, eine Duftspur, die wie keine andere das ganze unerschütterliche Selbstbewusstsein des britischen Empires verkörperte.

Dies und viele weitere Kreationen aus dem Hause Atkinsons sorgten unter den Adligen für so großen Aufruhr, dass selbst König George IV. im Buckingham Palast Wind davon bekam und 1826 Atkinsons zum offiziellen Parfümeur des englischen Königshauses ernannte.

Seit jenem Tag wehte der süße Duft von Atkinsons Erfolg durch das Königreich, so dass man schon bald, 1832, in neue, spektakuläre Räumlichkeiten an der 24 Old Bond Street einzog.

Schillernde Gestalten wie Napoleon, der Herzog von Wellington, Admiral Nelson, Lady Hamilton, Prinz Tomasi di Lampedusa, Königin Margarethe von Italien oder die russische Zarin Alexandra Fjodorowna „dürsteten“ nach Atkinsons maßgeschneiderten Bouquets. Die gehobene Gesellschaft verzehrte sich nach den unverkennbar eigenwilligen Kreationen.

Um die steigende Nachfrage zu befriedigen, eröffnete Atkinsons Geschäfte in der ganzen Welt: Paris, Amerika, selbst in Australien. Sein Duftkatalog explodierte förmlich vor neuen Duftkreationen: White Rose. English Lavender. Royal Briar. The British Bouquet. The Odd Fellow’s Bouquet.

Atkinsons

Damals wie heute erlebt man diese Düfte als unkonventionell, unerwartet, kraftvoll, stark und extrem lang anhaltend – ganz anders als das übliche- eben „the very essence of English Fragrance“.

Atkinsons heute - Die Ära der Parfum-Snobbery

Nach einem etwas längeren "Winterschlaf" ist Atkinsons nun wieder auferstanden. Gestützt auf 200 Jahre englische Exzentrik, absolutes Stilgefühl und wahrhaft perfektes Benehmen -  nicht zu vergessen jenes unvergleichliche Erbe, die Historie und das unermüdliche Bestreben, das Leben der Stützen der Gesellschaft mit wohlgefälligen Düften so angenehm wie nur möglich zu gestalten, beginnt eine neue Ära der „Parfum-Snobbery“. Denn wie pflegte schon Beau Brummel zu sagen: „True style never goes out of fashion. You simply cannot keep a good bear down.“

24 Old Bond Street

Jene emblematische Duft-Ikone des Hauses, ist ein extrem englisches Eau de Cologne von ausgeprägter Persönlichkeit – of course. Sein umwerfend aromatischer Cocktail aus Wacholder, Rose und schwarzem Tee erhält durch eine verführerisch-exzentrische Note aus rauchigem, im Eichenfass gereiftem Whisky, eine besondere Tiefe. Mit seiner belebenden Frische und gleichzeitig warmen Umhüllung reflektiert es die Vollendung englischer Eleganz.

THE LEGENDARY COLLECTION

Die eigene Persönlichkeit mit einem solch unvergleichlichen Duftatem der Geschichte zu unterstreichen, darf durchaus als Gipfel der „Parfum-Snobbery" betrachtet werden. Daher lässt Atkinsons vier seiner historischen Vintage-Duftklassiker als moderne Duftversionen neu auferstehen. The Odd Fellow’s Bouquet, The British Bouquet, Fashion Decree und The Nuptial Bouquet bilden ein Duftquartett, das die faszinierende und exotische Noblesse einer längst vergangenen Ära zurückbringt.

Atkinsons

Fashion Decree

Die faszinierende Rekomposition des Duftes, der bereits Fashion Ikonen des späten 19. Jahrhunderts wie beispielsweise Sarah Bernhardt verführte. Fashion Decree beschwört Erinnerungen an eine Zeit herauf, als kostbarer Seidenbrokat, umwickelt mit Patchouliblättern, auf Dampfschiffen aus dem Fernen Osten nach Europa gebracht wurde und das modische Non-plus- Ultra, der letzte Schrei am Hof von Queen Victoria war. Ein opulentes Patchouli-Parfum mit dem Duft der Ferne und Noten von rosa Pfefferkörnern, chinesischer Magnolie und natürlich Patchouli. Eine Kreation für exquisit gekleidete Damen mit einer leidenschaftlichen Schwäche für Luxus.

The Nuptial Bouquet

Ein zauberhaftes Bouquet glühender Romantik, komponiert und gebunden aus den Blüten, die Queen Victoria auf dem Weg zum Traualtar trug, wo ihr geliebter Albert auf sie wartete. Ein Duft als Rückbesinnung an eine Zeit, in der die Sprache der Blumen voller Bedeutung war, als  Blüten Bände sprachen.

Ein Duft voll royaler Romantik - die grüne und weiße Lieblichkeit von Maiglöckchen, Veilchenblättern und exquisiten Myrtenblüten, umwoben von delikatem, weißem Moschus und Sandelholz. Ein Duft für Frauen, die sich mit nicht weniger als ihrem wahrhaftigen Traumprinzen zufriedengeben.

The British Bouquet

Für Ladys und Dandys, ein wahrer Inselduft, wie ein Nebel nur, inspiriert von Beau Brummel, dem unerschrockenen Pionier des 3- Piece-Anzugs, jenem Prototyp eines Mannes, dem die Kunst geistreicher und spitzer Bemerkungen wie auch ein schon angeborener Blick für erstklassige maßgeschneiderte Garderobe bereits in die Wiege gelegt wurde.

Old Fellows Bouquet

Gewoben aus samtigem Lavendel, Myrte und Malz, durchflochten von goldenen Zitrusnoten rundet ein Lederakkord, der an die mit Champagner polierten Reitstiefel des legendärsten Dandys aller Zeiten erinnert, die Kreation perfekt ab.

The Odd Fellow's Bouquet

Lawrence von Arabien hat es sich gemütlich gemacht in einem mit komfortablen Chesterfield-Ledersofas eines elitären Herrenclubs, dessen würdevolle Stille nur vom Rascheln umgeblätterter Zeitungsseiten unterbrochen wird, während aus den Tiefen der gewaltig gepolsterten Ohrensessel stetig ein orientalischer Duft von osmanischem Tabak emporsteigt.

In der Luft des exklusiven Ambientes eine Melange von Heliotropblüten und dunklen, schweren Tabaknuancen, durchzogen von Akzenten aus Ingwer und feurigen Pfefferkörnern, denen eine schwere, ambrierte Aura aus Benzoeharz und Labdanum nachschwingt. Ein dekadent entspannendes Dufterlebnis.
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