Aqua Mirabilis

4711 -  Vom Wunderwasser zum Eau de Cologne

Die Geheimrezeptur als Hochzeitsgeschenk

Am 8. Oktober 1792 heiratete in Köln der 30-jährige Wilhelm Mülhens die junge Catharina Josepha Moers, Tochter eines kaiserlichen Notars. Er selbst war erfolgreich in Spekulationsgeschäften und handelte mit Getreide und Seefischen.

Unter den Hochzeitsgästen befand sich der Kartäusermönch Franz Maria Farina, dem Wilhelm Mülhens in den Wirren der Zeit der Klosterauflösungen Bett und Brot gegeben hatte.

Ein wertvolles Geschenk

Er überreicht dem Paar als Hochzeitsgeschenk eine unscheinbar wirkende Pergamentrolle, welche die Geheimrezeptur des Aqua Mirabilis enthielt, jenes Wunderwasser, das bereits seit 1709 von der Familie Farina gegenüber dem Gülichsplatz hergestellt wurde, natürlich nach einer anderen Rezeptur und in anderer Zusammenstellung der Inhaltsstoffe.

4711 Eau de Cologne in der historischen Rosoli Flasche

Dieses Geschenk war von immenser Bedeutung. Wilhelm Mülhens erkannte schon bald seinen Wert  und gründete in seinem Haus in der Glockengasse eine kleine Brennerei. Damit war er nicht der erste, denn Köln war in jenen Jahren bereits ein El Dorado für Hersteller von Kölnisch Wasser.

Fast alle beriefen sich auf einen erfolgreichen Klüngel mit der italienischen Gastarbeiterfamilie Farina oder mit Paolo de Feminis, der sich ebenfalls im 17. Jhdt. In Köln niedergelassen hatte. Feminis gilt als der „Vater“ des Kölnisch Wassers, welches aus reinem Alkohol und den Ölen von Zitrusfüchten unter Beigabe von Rosmarin und Lavendel hergestellt und damals als Allheilmittel getrunken oder aufgetragen wurde.

Die Rezeptur von Echt KölnischWasser

Es half gegen viele Leiden, von der Ohnmacht und Schwächeanfällen bis hin zu Koliken und Verstopfungen, gegen Zahnschmerzen, Herzflattern und sogar gegen die Pest. Noch heute wird das Originalrezept wie ein Staatsgeheimnis gehütet.

Aus dem Wunderwasser der Italiener wurde über die Jahrhunderte eine kölsche Spezialität mit französischem Namen, denn die französischen Soldaten schickten das Produkt gerne als Geschenk oder Souvenir nach Hause und nannten es Eau de Cologne, Wasser aus Köln.

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