Von der Pflanze zur Tinktur
Calendula - Starke Heilkräfte für zarte Haut
Ringelblume, Sonnenwirbel oder Mariengold – die Calendula trägt viele Namen. Darin spiegelt sich nicht nur ihr leuchtendes Farbspektrum wider, sondern auch ihre Eigenschaft, Sonnenlicht unermüdlich zur Bildung wertvoller Heilkräfte zu nutzen.
Die Pflanze wächst bis zu 50 cm hoch und hat einen aufrechten, oft reich verzweigten Stängel. Ihre Blüten leuchten orange- bis rotgelbfarben, ihre Blätter sind filzig und behaart. Aufgrund ihrer strahlenden Farbe ist sie auch als Zierpflanze in den heimischen Gärten sehr beliebt.
Anbau und Ernte
Die hohe Qualität der Tinktur beginnt mit den gesunden Anbaubedingungen. Nur kräftige und gefüllte Blütenstände werden ausgewählt, aus denen das Bio-Saatgut gewonnen wird. Aus diesem Saatgut entwickeln sich im Folgejahr Pflanzen, welche die Ansprüche an pharmazeutische Normen und Wirkstoffgehalte erfüllen.
Im Sommer beginnt die Blütenernte am frühen Morgen, wenn die Blüten vom Morgentau getrocknet sind und noch bevor die Sonne wertvolle Inhaltsstoffe zum Verdunsten bringt. Jede Blüte wird von Hand geerntet.
Noch vor Mittag steht die Calendulaernte zur Frischpflanzen-Eingangsuntersuchung bereit: Die botanischen Merkmale werden untersucht und die Identität und Qualität der Pflanze von Wissenschaftlern im Prüfprotokoll dokumentiert. Auch wenn jeder die Calendula genau kennt: ohne diesen Schritt passiert keine Pflanze die Eingangstore zur Tinkturenherstellung.
Verarbeitung
Fachkräfte übernehmen die schweren Körbe mit Pflanzengut, sie kennen die Calendula und ihre Eigenheiten aus vielen Jahren Berufserfahrung. Wie fast alle Pflanzen werden auch die Calendulablüten mit dem Cutter zerkleinert.
Hier heißt es aufpassen: Viele Pflanzenzellen werden durch die Schnittstellen zerstört, die Oberfläche ist somit groß und ätherisches Öl tritt aus. Deshalb ist hier nicht nur Kraft wichtig, sondern auch Feingefühl. 230 Kilogramm Calendulablüten müssen gleichmäßig, homogen, schnell und möglichst ohne Erwärmung zerkleinert werden. Um die Inhaltsstoffe zu erhalten, muss die Pflanzenmasse dann sofort mit dem jeweiligen Extraktionsmittel, Alkohol, Wasser oder Öl, zusammengebracht werden.
Die Calendula gilt als eine der vielseitigsten und wirksamsten Heilpflanzen, wenn es um die natürliche Gesundheit der Haut geht. Aufgrund ihres hohen Gehalts an wirksamen Inhaltsstoffen wie zum Beispiel den Carotinoiden ist sie besonders wertvoll für ihre Widerstandsfähigkeit. Gleichzeitig unterstützt sie die Regeneration und fördert eine gesunde Entwicklung.
In der anthroposophisch erweiterten Medizin nimmt sie als Heilpflanze bei Verletzungen und Entzündungen der Haut eine zentrale Stellung ein. Calendula wirkt ordnend, begrenzend und strukturierend: Sie reinigt das Wundgebiet, lindert Entzündungsprozesse und fördert die Bildung von neuem Gewebe. Ihre heilsamen Kräfte werden dabei in gezielten pharmazeutischen Verfahren behutsam aufgeschlossen.
Den positiven Einfluss der Heilpflanze nutzt Weleda seit mehr als 80 Jahren. Calendula wird im eigenen Heilpflanzengarten in Schwäbisch Gmünd, biologisch-dynamisch angebaut, dadurch kann sie sofort nach der Ernte zu Urtinkturen verarbeitet werden.
Wie entsteht eine Calendulatinktur?
Tinkturen werden in unterschiedlichen Prozessen hergestellt, je nach Pflanzenbeschaffenheit und gewünschtem Wirkungsgrad. So entstehen alkoholische oder wässrige Tinkturen, Ölauszüge oder als Besonderheit ein Soleauszug.
Eine Calendulatinktur ist ein Auszug von Inhaltsstoffen aus der Calendulapflanze oder ihrer Einzelteile und zwar so, dass möglichst viel von ihren Qualitäten und Eigenschaften erhalten bleibt. Auszugsmittel sind zum Beispiel Alkohol, Wasser, Salzlösung oder Öl. Diese werden mit dem Calendula-Pflanzenmaterial zusammengebracht und bringen es dazu, unter jeweils spezifischen Bedingungen und in genau abgestimmten Prozessen die Inhaltsstoffe und Kräfte der Calendula in bestmöglicher Qualität freizugeben. Von einem mannshohen Berg aus Calendulablüten bleibt schließlich eine überschaubare Menge Calendulatinktur übrig.