Das Faltenfüller-Tagebuch
Beauty Herausgeberin Helga Fiala testet einen neuen Faltenfüller

Olaz, die Pflegemarke der Baby Boomer, die meine Generation seit Kindheit begleitet, wird Ende Oktober 2012 den Anti-Aging Markt mit einem neuen "Wunderprodukt" bereichern und ich wurde gebeten, diesen Faltenfüller mit Sofort-Effekt vorab zu testen.
Sofortige Faltenreduktion in 10 Minuten - und das nicht nur kurzfristig, sondern auch mit Langzeiteffekt - mit diesem vollmundigen Versprechen war natürlich meine Neugierde geweckt. Mit 51 Jahren und einigen markanten Falten ausgestattet (ja, das Bild lässt sich vergrößern) fühle ich mich reif für dieses Produkt und so starte ich also los.
19. September 2012
Das Wunderprodukt ist in der Redaktion eingelangt. Ich zwinge mich, den Text auf der Verpackung nicht zu lesen, was keine Schwierigkeit darstellt, da ich ohne Lesebrille kaum etwas entziffern kann.

Damit gleich meine erste Anmerkung: Bitte nehmt auf Eure Anti-Aging Kunden Rücksicht und druckt den Text größer. Was ich allerdings - auch ohne Brille - lesen kann, ist das Schlagwort "Falten-Entspannungs-Komplex". Klingt gut und macht neugierig. Von Mikro-Fillern und Feuchtigkeitsspendern ist hier die Rede, welche Hautunebenheiten sofort reduzieren.
Nun gut, das ist nichts Neues. Die Menge, die der Spender bei einmaligem Pumpen abgibt, reicht locker für das ganze Gesicht, damit lässt sich sofort ein Links/Rechts-10 Minuten Vergleich durchführen. Ich bearbeite also Nasolabialfalte, Augenfältchen und meine Stirn - jedoch nur die rechte Gesichtshälfte.
Das Produkt ist nicht gehaltvoll, wie man es von einer Tagescreme kennt, sondern hat eine glättende Konsistenz, eine Eigenschaft, welche das Vorhandensein von Silikonen verrät. Silikone verleihen nun mal den Kosmetikprodukten ihre Geschmeidigkeit, Cremigkeit und auch die glättende Eigenschaft.
14 Minuten später (ich hatte zwischenzeitlich ein längeres Telefonat) sind zwar meine Falten immer noch da, aber die Schatten, die sie werfen und durch ihre Sichtbarkeit erhöhen, haben sich etwas reduziert. Optisch tut sich also etwas, das lassen wir mal als Sofort-Effekt gelten.
Morgen gehts nach London - und der Faltenfüller fliegt natürlich mit, damit der Test lückenlos weitergehen kann...
22. September 2012
London war großartig - das Wetter zeigte sich very unbritish, die Sonne strahlte und meine Haut strahlte mit. Warum? Ich habe nach mehrmaligem Probieren herausgefunden, wie ich die Wartezeit auf die Verminderung meiner Falten nütze.
Der Faltenfüller lässt sich nämlich äußerst elegant als Primer einsetzen. Primer sind ausgesprochen geniale Produkte - erfunden für Menschen, deren Haut gewisse Unregelmäßigkeiten aufweist, die man nicht herzeigen will. Dazu gehören etwa Verfärbungen bzw. Rötungen, aber auch Augenschatten. Auch Erhebungen und Vertiefungen - also Pickel oder Falten - lassen sich damit ganz gut kaschieren. Primer sind wie die Politur eines Parkettbodens. Sie glätten und erzeugen die Illusion einer perfekten Oberfläche, auf der jedes Makeup besser zur Geltung kommt, da die Lichtreflexion verbessert wird.
Und gutes Aussehen ist zu einem nicht unerheblichen Maße auch eine Frage des Lichtes - schon Marlene Dietrich wusste die Vorzüge eines guten Beleuchters zu schätzen, der ihr Gesicht perfekt zur Geltung brachte.
Kurz gesagt - ich verwende den Faltenfüller nach der normalen Tagespflege flächendeckend auf dem Gesicht als Primer - das glättet meine Haut, mattiert die Stirn und nimmt den Ölglanz. Darüber kommt entweder die Foundation oder nur loses Puder, wenn es mal ganz schnell gehen muss. Das Ergebnis stellt mich zufrieden, die Haut sieht tadellos aus.
23. September 2012
Meine Falten sind immer noch da - aber heute ist es egal. Es ist Gartenzeit angesagt, entspannt, ungeschminkt - und meinen Katzen ist egal, wie ich aussehe.
25. September 2012
Heute ist ein Stresstag - für mich und meine Haut. Den ganzen Tag in klimatisierten Hallen zu verbringen, strengt an. Als Einstimmung gönne mir zusätzlich eine Ampulle eines Feuchtigkeitsserums unter der normalen Tagespflege. Und dann kommt der Faltenfüller zum Zug. Flächendeckend natürlich - dabei fällt mir ein: Eigentlich könnte das Produkt auch dazu beitragen, die Feuchtigkeit länger in der Haut zu halten. Was so füllend und deckend auf der Haut liegt, lässt sicher auch die hauteigene Feuchtigkeit langsamer verdunsten. Mal sehen.
Das Ergebnis zeigt sich um 23.47 Uhr nach dem Abschminken. Ich bin hundemüde, aber meine Haut sieht eigentlich ganz gut aus. Woran ich das sehe: die Fältchen rund um die Augen haben sich nicht so tief (wie normalerweise bei müder, ausgetrockneter Haut) eingegraben. Nicht schlecht.
30. September 2012
Die letzten fünf Tage waren etwas anstrengend. Vormittags Business as usual und nachmittags bis spät abends LA DONNA Messe-Einsatz. Die Luft in der Messehalle war staubtrocken, ich habe viel zu wenig Wasser und viel zuviel Kaffee getrunken und meine Stimmbänder brauchen Erholung. Und meine Haut? Hat den Stress ganz gut weggesteckt!
Nach den ersten vier Stunden jedes Messetages sah ich zumeist etwas müde aus, doch ein bisschen Faltenfüller rund um Augen und Mund aufgetragen, hat einen optischen Frische-Effekt gebracht. Puder brauchte ich zumeist nicht darüber auftragen, der mattierende Effekt des Produktes reichte völlig aus.
Ich geb auch zu, daß ich jede Nacht mit einer extradicken Schicht Nachtcreme eingeschlafen bin und den Faltenfüller abends nicht mehr aufgetragen habe - das akute Feuchtigkeitsbedürfnis war dem einfach im Wege.
3. Oktober 2012
Der Faltenfüller ist nun bereits automatisch in meinem täglichen Pflege-Rhythmus verankert, ein gutes Zeichen - ich glaub, ich mag ihn.