Duftende Raumgestaltung

Raumdüfte als Wohlfühl-Faktor

Gerüche wecken Erinnerungen und Emotionen. Schon vor 5000 Jahren wurden in den Hochkulturen Ägyptens oder in China unterschiedliche Düfte bewusst eingesetzt. So weiß man, daß die Ägypter mit duftenden Substanzen die Götter besänftigen wollten. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Stoffe verbrannt, duftender Rauch stieg auf und gab dem Parfum seinen Namen. Das lateinische „per fumum“ bedeutet nämlich „durch den Rauch“.

Auch wir lassen uns gerne durch Gerüche in andere, positive Stimmungswelten entführen. So schaffen beispielsweise in der kalten Jahreszeit Gewürzdüfte wie Vanille und Zimt eine stimmungsvolle Atmosphäre und verwandeln die eigenen vier Wände in ein kuscheliges Paradies. Ob edle Duftkerzen oder Raumparfums, sie zaubern im Nu auf zarte Weise eine sinnliche Atmosphäre.

Duft liegt in der Luft

Viele Duft-Marken und Parfümeure wie Annick Goutal, Carrière Frères Industrie sowie Aquca di Parma oder Baobab beschreiten nicht nur den Weg des klassischen Parfums, sondern verwöhnen ihre Kunden mit aufwendigen Raumduft-Konzepten. Der virtuellen Raumgestaltung hat sich auch das britische Duft-Label Jo Malone verschrieben. Die Gründerin, Jo Malone, war schon als Kind von der Magie der Düfte fasziniert und machte nach ihren Anfängen in der Kosmetik ihre Leidenschaft zur Lebensaufgabe. Nämlich Düfte zu kreieren, die anders sind, die Magie und Persönlichkeit ausdrücken.

Neben der von ihr entwickelten „The Art of Fragrance Combining™“, wo es darum geht, mehrere Düfte in Layern (Lagen) übereinander zu tragen, gründete die Duft-Visionärin auch das Konzept des „Scent Surround™“. Dahinter steht die Idee, dass der Duft Zuhause als Ort des Wohlfühlens ebenso einladend sein sollte wie der Duft der Haut.

Interview mit Debbie Wild, Fragrance and Lifestyle Director of Jo Malone

Beautesse: „Wir gratulieren zur Eröffnung -  Jo Malone ist nun auch in Österreich im House of Beauty bei Douglas auf der Wiener Kärntner Strasse vertreten.“
Debbie Wild: „Oh ja, Österreich ist unser 23. Land, in dem wir die Botschaft von Jo Malone weitergeben können.“
B. : „Wenn Sie Botschaft sagen, was meinen Sie damit?“
D.W.: „Jo Malone ist mehr als nur eine Duft-Brand. Jo Malone versteht es, mit Düften zu gestalten.“
B .: „Sind Sie deshalb im Raumduft-Segment so innovativ?“
D.W. : „Jo Malone war es immer wichtig, mit Düften Geschichten zu erzählen. Und wo geht das besser als zu Hause?
B. : „Von Jo Malone gibt es Colognes, duftende Bodycare, Badezusätze, aber eben auch jeder Menge duftende Produkte für daheim. Was kann man sich darunter vorstellen?“

D.W. : „Unsere Living Colognes sind Roomfragrances mit circa 11% an Parfumessenzen. Sie wurden geschaffen, um Räumlichkeiten zu beduften. Man sprüht sie in die Luft und dort bleiben sie „hängen“. Linen Sprays sind etwas leichter in der Duft-Konzentration, weil man sie direkt auf Kissen, Handtücher oder Tischdecken sprüht. Hier wären stärkere Essenzen zu viel, da ja nur die Anmutung eines Duftes wiedergeben wird.
Perfektes Duft-Pendant für den Esstisch sind aber auch unsere Home Candles: Zum Menü abgestimmt, intensivieren sie das Mahl. Beim Dessert unterstreicht z.B. die „Vanille & Anis“-Kerze die Süße der Leckerei.“
B .: „Worauf kommt es bei einem guten Raumduft an?“
D.W.: „Auf die hochwertigen Essenzen. Unser Motto lautet: Egal wo, die Ingredienzien müssen überall gut duften. Es gibt also keine Unterschiede, ob für Räume oder eben für die Haut. Trotzdem sind unsere Raum-Düfte frischer als ein normaler Duft.

Das liegt aber bloß daran, dass man sich in einem zu pudrigen Ambiente nicht wohl fühlt. Es erdrückt einen. Zitrus- und würzige Noten eignen sich hingegen perfekt für das Surrounding. Gemixt mit floralen Noten wie bei „White Jasmine & Mint“ ergeben sie tolle Effekte.“

B .: „Eine Frage zum Abschluss: Wie kommt der Duft in die Kerze?“
D.W .: „Es ist ein wirklich aufwendiger Prozess. Jede Kerze wird in Handarbeit gefertigt. Neben hochwertigem Wachs liegt es jedoch an der Essenz selbst, ob es klappt.

Wir hatten schon wahnsinnig beliebte Düfte, die wir einfach nicht als Kerze herausbringen konnten, weil der Duft nicht hielt. Es stecken sehr zeitaufwendige Verfahren dahinter, und trotzdem ist jedes Mal so aufregend und unabschätzbar wie beim ersten Versuch. Aber es hat sich jedesmal gelohnt.“
B.: „Vielen Dank für das Interview.“