Opium

Die Geschichte eines Skandals

„Was ich erlebt habe, macht mich reich — unglaublich reich!“ meinte Yves Saint Laurent. Sein opulentestes Meisterwerk war Opium , der legendäre, skandalumwitterte Duft und Inbegriff von Sinnlichkeit, ein Aufruf zur leidenschaftlichen Grenzüberschreitung

Die neue Anzeige - Opium von Yves Saint Laurent

Opium- Die Geschichte eines Skandals

1977 wurde Opium in Paris vorgestellt und der Aufschrei konnte größer nicht sein. Konservative und Anti-Drogen-Komissionen gingen auf die Straße und demonstrierten gegen den Verkauf des Duftes. Das hatte zur Folge, dass Opium zwar in Europa, nicht aber in den USA, China und den Vereinigten Arabischen Emirate verkauft werden durfte.

Opium - Der Originalflakon

Erst als in den USA ein staatlich erstelltes Gutachten belegen konnte, dass Opium weder Drogen beinhaltet, noch zum Drogenkonsum animiert, durfte er auch in den Vereinigten Staaten verkauft werden. Yves Saint Laurent selbst ließ es sich nicht nehmen, Opium 1978 mit einer gewaltigen Launchparty im legendären Studio 54 zu lancieren. Alle waren da, Andy Warhol, seine Factory, Grace Jones und viele andere.

Der Duft gilt als Symbol für die sexuelle Befreiung der Frau und steht auch für Yves Saint Laurents eigene sexuelle Befreiung. Denn hier - im Studio 54 - outete er sich als homosexuell. In China und den Vereinigten Arabischen Emirate blieb Opium weiter verboten!

Optische Provokation

YSL wollte mit seinen Kampagnen immer wieder provozieren, wachrütteln und die Sinnlichkeit der Frau unterstreichen. So posierte Kate Moss lasziv auf den Knien sitzend, in Strapsen mit geöffneten Beinen.

Opium - Sophie Dahl

Der nächste Skandal war vorprogrammiert, als Tom Ford 2002 die Bildfläche betrat. Der Chefdesigner engagierte für die neue Opiumkampagne Sophie Dahl und ließ sie nackt, auf dem Rücken liegend mit gespreizten Beinen posieren.

Angeblich soll sich - hinter ihr stehend – auf dem Originalfoto noch ein nackter schwarzer Mann mit herausgestreckter Zunge befunden haben. Da jedoch der Handel dieses Bild von vornherein ablehnte, entschied man sich, den Mann weg zu retouchieren.

Doch auch ohne Mann sorgte dieses Sujet für einen handfesten Skandal. Passanten interpretierten die Pose als masturbierende Frau, viele Händler entfernten das Plakat auf Druck ihrer Kunden und in Großbritannien wurde es nach lauten Protesten sogar verboten.

Die Boutiquen

Wie wichtig der jetzt erfolgte Relaunch von Opium im neuen Kleid auch für die Marke YSL insgesamt ist, zeigt die Tatsache, daß Stefano Pilati selbst Hand ans Design gelegt hat. Zudem wurden für den Relaunch die Flagship-Boutiquen in Paris redesignt und in den Opiumfarben dekoriert.

Opium ist Kult

Der neue Flakon

Der sinnlich orientalische Duft verströmt den Zauber eines geheimen Liebestranks. Das unvergleichliche Zusammenspiel von orientalischen, floralen und würzigen Noten, erobert die Sinne. Das opulente Bouquet von Sambac-Jasmin wird erst stimuliert von Mandarine und Bergamotte, dann verfeinert von Gewürznelke. Es gewinnt an sinnlicher, fiebriger Hitze durch die Strahlkraft von Ambra, Myrrhe und Patchouli, die auf der Haut zu einer alles überwältigenden Eruption verschmelzen.

Der exquisite Flakon aus Chinalack und die schwarze Kordel machten Opium zu einer begehrenswerten Kostbarkeit. Dieses Kleid wurde nun abgestreift, ein modernes Retro-Outfit verleiht dem unverändert gebliebenen Duftmythos eine neue Aura. Der neue Flakon wurde einem Inrô, jenem Behälter orientalischer Krieger nachempfunden, der kostbare Heilkräuter birgt und daher von unermesslichem Wert ist. Als Hommage an die China-Lack-Vergangenheit wurde das Glas mit edlem, gefrostetem Rotbraun überzogen. Das amberfarbene Duftelixier schimmert durch ein rundes Sichtfenster und lässt die luxuriöse Duftwelt von Opium erahnen.

Die großen Namen der Duft-Geschichte: