Schuppen
Fakten zu einem Tabu-Thema
Kleine, weiße Flöckchen an der Kopfhaut, im Haar und auf den Schultern: Schuppen entstehen, weil sich die Haut am ganzen Körper etwa alle vier Wochen erneuert. Indem sie aus den tiefsten Hautschichten an die Oberfläche wandern und dort abgestoßen werden, verwandelt sich die Hautzelle in eine Hornzelle, die immer mehr abflacht und sich schließlich von der Haut löst.
Dieser Prozeß kann aus dem Gleichgewicht geraten - entweder zeitlich begrenzt oder chronisch. Dabei beschleunigt sich die Zellerneuerung, die Hornzellen werden schneller als normal abgestoßen. Durch die ständige Erneuerung kommt es zu einer derart massiven Schuppenbildung, dass diese sichtbar wird. Es entstehen sichtbare Zellhaufen, die manchmal von einem irritierenden Juckreiz begleitet werden.
Männer sind von dem Problem etwas stärker betroffen, vor allem sieht man die Schuppen aufgrund der kurzen Haare deutlicher.
Warum kommt es zu Schuppenbildung?
Man unterscheidet bei Schuppen zwischen der seborrhoischen Dermatitis, einer chronisch wiederkehrenden Entzündung der Kopfhaut, unter der 1 bis 3 % der Bevölkerung leiden sowie den losen Kopfschuppen, von denen etwa 50 % der Bevölkerung betroffen sind. Die beiden Verursacher dieser Kopfschuppen - der Hefepilz Malassezia und die Talgproduktion - arbeiten hier Hand in Hand.
Der Hefepilz ist ein natürlicher Bestandteil unserer Kopfhautflora. Durch veränderte Haarpflege, vermehrte Talgproduktion, klimatische Faktoren oder Stress, aber auch durch eine individuelle Veranlagung kann dessen Wachstum unkontrolliert zunehmen. Das Immunsystem wehrt sich dagegen durch leichte Entzündungen, die eine Überproduktion von Hornzellen und dadurch Schuppenbildung zur Folge haben.
Schuppiges Haar ist nichts Schlimmes, jedoch sehr lästig; einfache Ursachen für die Entstehung von harmlosen Kopfschuppen kann man oftmals selbst in den Griff bekommen.
Häufig sind harmlose Schuppen die Folge von falscher Pflege. Wird der Kopfhaut etwa die nötige Feuchtigkeit und das Fett entzogen, bekommt sie zuviel an heisser Luft an oder wird die Kopfhaut nicht richtig gereinigt, so führt das zu starker Austrocknung der Kopfhaut, wodurch zu Schuppenbildung neigt. Zu häufiges Haarewaschen kann ebenso ein Problem sein wie "reizende" Shampoos, welche Haare und Kopfhaut austrocknen.
Wie behandelt man harmlose Schuppen?
Harmlose
Kopfschuppen lassen sich mit der richtigen Pflege zumeist gut
kontrollieren. Dabei hat die Auswahl geeigneter Pflegeprodukte oberste
Prioriät, z.B. Shampoos, die mild reinigen ohne fettig oder
austrocknend zu sein.
Tipp:
Ein Kopfhaut-Peeling reinigt die
Kopfhaut von schuppigen Zellhaufen und sorgt dafür, dass sie wieder frei
atmen kann. Auch für die Haare ist das wichtig, damit sie gesund
bleiben.
Ab wann muss man wegen Schuppen zum Arzt?
Hartnäckige
Schuppen, die sich auch mit einem guten Anti-Schuppen Shampoo nicht
bekämpfen lassen sowie eine veränderte Kopfhaut sollte man mit dem Arzt
abklären.
Zu den möglichen Ursachen zählen:
Hormonelle Umstellung (z.B. Pubertät oder Wechseljahre)
Neurodermitis
Seborrhoisches Ekzem
Schuppenflechte
Kontaktallergie
Pilzinfektion
Auswirkungen auf die Lebensqualität
Schuppen haben eine enorme Auswirkung auf die Lebensqualität. Bei einer Umfrage bezeichneten 48 % der Betroffenen Schuppen als "nervendes" Problem, das als ebenso schweres Handicap empfunden wird wie Akne. Schuppen wirken ästhetisch störend, sozial abstossend und bedeuten psychologischen Stress für die Betroffenen.
Neue Forschungsergebnisse
Die Wissenschaft hat einen geschwächten Organismus verbunden mit einer geringen Immunabwehrkraft als weitere Hauptursache der Schuppenbildung identifiziert. Die Folge: eine geschwächte Hautbarriere.
Die Barrierefunktion der Haut dient als Selbstschutz des Organismus vor äußerlichen Belastungen und besteht aus einer physikalischen Schutzbarriere sowie dem Immunsystem, das in erster Linie Entzündungsprozesse reguliert. Ist die Barrierefunktion geschwächt, nutzt der Hefepilz Malassezia die erhöhte Durchlässigkeit der Haut, dringt ein und löst dort Mikro-Entzündungen und eine erhöhte Zellteilung aus. Dies führt zu einer erhöhten Talgproduktion und somit zu einer verstärkten Abschuppung der Haut.
Um das Problem der Schuppen nachhaltig und ganzheitlich zu stoppen, muss vor allem die eigentliche Hauptursache bekämpft werden: die geschwächte Hautbarrierefunktion.
Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von der Einnahme passender Nahrungsergänzung bis zur Umstellung der Reinigungs- und Pflegegewohnheiten von Haare und Kopffhaut.