Chemisches Glätten

Was dabei mit dem Haar passiert

Zwei unterschiedliche Präparate

Die ersten chemischen Glättungsprodukte wurden für Afro-Haar entwickelt, das sehr kräftig ist und auch bei hoher Alkalität nicht abbricht. Als „Relaxer“ sind diese Produkte auch bei uns erhältlich. Für europäisches Haar sind schonendere „Straightener“ aber besser geeignet.

RELAXER – für die starke Krause
Diese Präparate sind stark alkalisch und können so auch das krause Afro-Haar glätten. Sie enthalten Natriumhydroxid oder Hydroxid und benötigen keine Fixierung. Da sie einen sehr hohen pH-Wert besitzen, wird im Anschluss ein Spezialshampoo aufgetragen, das den pH-Wert ausgleicht. Wenn ein Relaxer nicht sorgfältig ausgespült wird, wirkt das Präparat weiter – was zu starker Schädigung bis zum Brechen der Haare führen kann.

Vorsicht vor Formaldehyd!

Da Formaldehyd Krebs auslösen kann, dürfen nur wenige Produkte in Europa den Stoff in geringer Konzentration einsetzen. Trotzdem tauchen immer wieder formaldehydhaltige Glättungs-Produkte auf dem europäischen Markt auf, die gesundheitlich nicht empfehlenswert sind. Zumeist stammen sie aus Brasilien, da dort andere Richtlinien für Kosmetika gelten. Sie verschweigen das Formaldehyd und werben damit das Haar nur durch Keratin umzuformen – das klingt zwar gut, funktioniert aber nicht.

STRAIGHTENER – aufwändiger aber schonender
Da die Glättungs-Prozedur mit Straightenern länger dauert und das Haar bei den meisten Produkten kontinuierlich gekämmt werden muss, was unangenehm sein kann, sind Straightener nicht sehr beliebt. Sie sind aber wesentlich schonender und somit für europäisches Haar besser geeignet. Sie ähneln von der Wirkung her Dauerwellpräparaten ,  nur dass mehr Öle und Pflegestoffe enthalten sind, die das Haar beschweren und somit die glättende Wirkung unterstützen.

1.    Schritt: REDUKTION

Im Haar gibt es Verbindungsbrücken, die unsere Haarfasern zusammen halten. Die erste Phase der Straightener Produkte enthält Thioglykolsäure, da diese die stabilsten Brücken der Haare öffnen, bzw. reduzieren kann. Durch das Kämmen, bei manchen Straightenern auch das Glätteisen, werden die Haare in die glatte Form gebracht.

2.    Schritt: OXIDATION

Mittels der Fixierung (zumeist H2O2 in 1 bis 2%iger Konzentration) werden die Brücken wieder geschlossen. Sie befinden sich jetzt aber an einer anderen Stelle und sorgen somit dafür, dass das Haar dauerhaft glatt bleibt. 

Im Vergleich dazu: Die Dauerwelle

Lesen Sie hier weiter, wenn Sie genauer erfahren möchten, was bei der Dauerwelle mit dem Haar passiert. Sie erhalten einen tieferen Einblick in die Verbindungs-Brücken unserer Haare.

Nach dem Glätten

Da die Feinstruktur unserer Haare durch das Glätten stark angegriffen wird, sollten Sie im Anschluss Ihren Pflegeaufwand erhöhen. Lesen Sie hier wodurch Ihr Haar geschmeidig bleibt.